Maik Findeisen:
Guten Tag Herr Thering, können Sie sich bitte kurz vorstellen.
Dennis Thering:
Guten Tag Herr Findeisen, sehr gerne.
Persönliche Angaben:
Geburtsdatum: 5. April 1984 in Hamburg
Familienstand: verheiratet, eine Tochter
Konfession: evangelisch-lutherisch
Beruf: Bankkaufmann / Politikwissenschaftler
Abgeordneter seit: März 2011
Bezirk: Wandsbek
Wahlkreis: 13 Alstertal-Walddörfer
Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU-Bürgerschaftsfraktion
Fachsprecher für Verkehr
Fachsprecher für Verbraucherschutz
1990-1994 Grundschule Grützmühlenweg
1994-2000 Fritz-Schumacher Gesamtschule
2003 Abitur auf dem Wirtschaftsgymnasium City Nord
2003-2004 Zivildienst im Hospital zum Heiligen Geist in Poppenbüttel
2004-2006 Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Hamburger Sparkasse
2006-2010 Angestellter der Hamburger Sparkasse
2010-2013 Studium der Politikwissenschaft an der Universität Hamburg
Seit Januar 2014 Angestellter der PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG GmbH
2001 Eintritt in die CDU Hamburg
2004-2008 Mitglied des Ortsausschusses Alstertal dort seit 2005 stellv. Fraktionsvorsitzender
2008-2011 Mitglied der Bezirksversammlung Wandsbek Fachgebiete in der Bezirksversammlung Wandsbek: Fachsprecher für den Regionalbereich Alstertal und Fachsprecher für den Fachbereich Sport
Seit April 2010 Vorsitzender der CDU Alstertal
Seit März 2011 Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft
Seit September 2011 Mitglied im Landesvorstand der CDU Hamburg
Maik Findeisen:
Es ist ein offenes Geheimnis Herr Thering, dass Sie unter den Hamburger Politikern der beste Fußballer sind. Können Sie uns bitte etwas über Ihre Laufbahn als Fußballer erzählen.
Dennis Thering:
Der Fußball hat mich mein ganzes Leben begleitet und vor allem in der Jugend einen großen Platz eingenommen. Mit 15 Jahren bin ich zum HSV gegangen und habe dort und beim Mümmelmannsberger SV in den höchsten Jugendligen und in der Hamburger Auswahl als Torwart gespielt. Später wurde ich Verbandsligameister (heute Oberliga Hamburg) mit dem Meiendorfer SV und bin in die damalige vierte Liga aufgestiegen. Aktuell spiele ich noch unregelmäßig beim Duvenstedter SV. Heute steht meine Familie an erster Stelle und auch die Politik nimmt sehr viel Zeit in Anspruch.
Maik Findeisen:
Warum sind Sie Politiker geworden?
Dennis Thering:
Ich bin 2001 nach 44 Jahren SPD-Regierung in die CDU eingetreten. Ich war gerade 17 Jahre alt geworden und wollte nicht nur meckern, sondern aktiv die Politik in Hamburg gestalten und anpacken. Ich bin im Alstertal geboren und aufgewachsen. Die Interessen Hamburgs und vor allem meines Wahlkreises Alstertal-Walddörfer liegen mir besonders am Herzen. Ich möchte, dass Hamburg wieder auf die Überholspur kommt!
Maik Findeisen:
Was macht Dennis Thering, wenn er nicht in der Hamburgischen Bürgerschaft und für seine Partei tätig ist?
Dennis Thering:
Ich versuche jede freie Minute mit meiner Familie zu verbringen. Meine Tochter ist 18 Monate alt und freut sich immer mit Papa zu toben. Darüber hinaus gehe ich gerne zum Sport und treffe mich mit Freunden.
Maik Findeisen:
Was sind Ihre Anliegen und Ziele als CDU-Fachsprecher für Verkehr und CDU-Fachsprecher für Verbraucherschutz?
Dennis Thering:
Beide Fachgebiete betreffen alle Hamburgerinnen und Hamburger und das macht es so spannend. Hamburg erstickt im Stau, die
gefährliche und ideologische Radverkehrspolitik stößt auf massiven Widerstand in der Bevölkerung und der Zustand der Straßen, Fuß- und Radwege ist katastrophal. Ich setze mich für eine
ausgewogene Verkehrspolitik ein, die alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen berücksichtigt und sich nicht, wie von SPD und Grüne gewollt, einseitig gegen den Autofahrer richtet.
Beim Verbraucherschutz setze ich mich für eine engmaschige Lebensmittelkontrolle in Hamburg ein. Unter dem aktuellen Senat werden in einigen Bezirken weniger als 50 % der vorgeschriebenen
Lebensmittelkontrollen durchgeführt. Das muss sich ändern! Darüber hinaus liegt mir eine gute Qualität der Lebensmittel sehr am Herzen und ich setze mich für eine Reduzierung der
Lebensmittelverschwendung ein.
Maik Findeisen:
Welches sind darüber hinaus weitere Schwerpunkte Ihrer politischen Arbeit?
Dennis Thering:
Ein Hauptschwerpunkt meiner Arbeit sind die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger im Alstertal und den Walddörfern. Es sind häufig die „kleinen“ Dinge im Stadtteil, die die Bürgerinnen und Bürger bewegen. Von der Parkbank bis hin zu Straßenreinigungen ist alles dabei. Ein weiteres großes Thema der letzten Monate war die Flüchtlingskrise. Gemeinsam mit den Bürgerinitiativen für eine gute Integration, ist es uns gelungen, die von rot/grün geplanten Massenunterkünfte im Alstertal und den Walddörfern zu verhindern. Hamburg ist eine beliebte Stadt. Das darf aber nicht dazu führen, dass jede freie Fläche mit neuen Wohnungen bebaut wird. Hier muss der Senat sehr sorgsam und mit viel Augenmaß agieren. Bebauungen in Landschaftsschutzgebieten müssen tabu sein! Leider hat der Senat an vielen Stelle damit gebrochen.
Maik Findeisen:
Mit besonderer Aufmerksamkeit wird seit mehreren Monaten weit über Wellingsbüttel hinaus Ihr Einsatz und Ihr intensives Engagement für den Erhalt der traditionsreichen Aula der Irena-Sendler-Stadtteilschule in Hamburg wahrgenommen, die rund 1.100 SchülerInnen hat.
Können Sie uns bitte erläutern Herr Thering, warum Sie sich intensiv für den Erhalt der Aula einsetzen.
Dennis Thering:
Die Aula ist nicht nur für die Schülerinnen und Schüler der Irena-Sendler-Schule von großem Wert, sondern auch für das gesamte Alstertal und die Walddörfer eine beliebte Anlaufstelle und bedeutende Veranstaltungsfläche. Mit dem geplanten Abriss würde eine große Lücke gerissen werden. Deshalb setze ich mich gemeinsam mit Schülern, Eltern und Lehrern für den Erhalt ein.
Maik Findeisen:
Warum setzen Sie sich für den Erhalt der traditionsreichen Aula der Irena-Sendler-Stadtteilschule ein, wenn doch bereits im Herbst 2017 der Neubau fertiggestellt sein soll?
Dennis Thering:
Der Neubau muss nicht zwangsläufig mit dem Abriss der Aula einhergehen. Der Neubau der Schule ist für den Standort wichtig und richtig. Aber auch die Aula ist für die Schule und die Region enorm wichtig und muss erhalten werden. Gerade vor dem Hintergrund, dass die Irena-Sendler-Schule einen Theaterschwerpunkt hat und nach dem Neubau nur noch 10.000, statt wie bisher, 12.000 Quadratmeter Raumangebot zur Verfügung stehen. Noch ist es nicht zu spät!
Maik Findeisen:
Was haben Sie in welcher chronologischen Zeitabfolge bereits schon alles versucht um die Aula der Irena-Sendler-Stadtteilschule in Hamburg vor dem drohenden Abriss zu retten?
Dennis Thering:
Angefangen hat alles mit einem „Hilferuf“ der Schüler und des Elternrats. Daraufhin habe ich am 13. Mai 2015 einen Antrag in die Hamburgische Bürgerschaft eingebracht, der den Erhalt der Aula forderte. SPD und Grüne haben diesen Antrag leider kommentarlos abgelehnt und somit ihren Willen für einen Abriss bekräftigt. Danach folgten weitere Schriftliche Kleine Anfragen an den Hamburger Senat, um u. a. die Höhe der Sanierungskosten in Erfahrung zu bringen.
Maik Findeisen:
Wie verhält sich der Hamburger Senat bei der Frage des Erhalts der Aula der Irena-Sendler-Stadtteilschule?
Dennis Thering:
Der Senat möchte die Aula mit allen Mittel abreißen. Die Aula soll dem Musterflächenprogramm von Schulbau Hamburg zum Opfer fallen. Wir haben dem Senat viele Brücken gebaut und würden uns sogar bei der Sponsorensuche beteiligen. Da der Senat aber keinerlei Informationen zu den Sanierungskosten heraus gibt, ist dieses faktisch unmöglich.
Maik Findeisen:
Wie verhalten sich die Verantwortlichen der einzelnen Parteien (z. B. SPD und die Grünen) im Bezirk bei der Frage des Erhalts der Aula der Irena-Sendler-Stadtteilschule?
Dennis Thering:
Sowohl Frau Blömeke von den Grünen, als auch Herr Dressel von der SPD haben sich gegen den Erhalt der Aula ausgesprochen. Ich hoffe, dass hier noch ein Umdenken stattfindet und wir alle zusammen die Aula retten können.
Maik Findeisen:
Haben Sie Ideen wie die Aula der Irena-Sendler-Stadtteilschule erhalten und weiter genutzt werden könnte?
Dennis Thering:
Der Senat muss sich seiner Verantwortung bewusst werden und alles für den Erhalt der Aula tun. Diese Verantwortung darf nicht auf Dritte abgeschoben werden. Trotzdem sind wir gerne bei der Suche nach Sponsoren behilflich. Dafür muss jetzt aber endlich transparent und mit offenen Karten gespielt werden. Die Aula ist eine tolle Veranstaltungsfläche, die neben der Schule von allen Vereinen und Institutionen im Hamburger Norden und Osten genutzt werden kann. Auch bei der Integration der Flüchtlinge kann sie eine bedeutende Rolle einnehmen.
Maik Findeisen:
Wie hoch wären die Kosten für eine mögliche Sanierung der Aula der Irena-Sendler-Stadtteilschule um eine Weiternutzung zu ermöglichen?
Dennis Thering:
Genau das ist der Punkt, bei dem der Senat blockiert und trickst. Trotz aller Bemühungen rückt dieser die Zahlen nicht raus. Der rot-grüne Senat will den Abriss und scheut sich vor einer Diskussion.
Maik Findeisen:
Wer sind die Unterstützer für den Erhalt der Aula der Irena-Sendler-Stadtteilschule? Was können die Unterstützer aus Ihrer Sicht noch unternehmen?
Dennis Thering:
Große Unterstützung kommt von den Schülern. Auch die Eltern, Lehrer und wir als CDU kämpfen für den Erhalt. Wir alle müssen jetzt den Druck weiter hoch halten und SPD und Grüne davon überzeugen, dass ein Abriss der Aula falsch ist!
Maik Findeisen:
Lieber Herr Thering, danke für das Gespräch.
Chronologie der Anfragen von Dennis Thering zum Erhalt der traditionsreichen Aula der Irena-Sendler-Stadtteilschule mit den Antworten des Hamburger Senats:
Antwort des Hamburger Senats vom 26. August 2016 zum Erhalt der „alten“ Halle an der Irena-Sendler-Schule für den Schulsport und den TSC Wellingsbüttel
Bericht des Hamburger Abendblatts vom 25. Juli 2016:
"Aula der Irena-Sendler-Schule vor dem Abriss"
Antwort des Hamburger Senats vom 06. Mai 2016 auf die Schriftliche Kleine Anfrage von Dennis Thering:
Antwort des Hamburger Senats vom 26. April 2016 auf die Schriftliche Kleine Anfrage von Dennis Thering:
Antwort des Hamburger Senats vom 22. Januar 2016 auf die Schriftliche Kleine Anfrage von Dennis Thering:
Antwort des Hamburger Senats vom 12. Januar 2016 auf die Schriftliche Kleine Anfrage von Dennis Thering:
CDU-Antrag vom 13. Mai 2015 zum Erhalt der traditionsreichen Aula der Irena-Sendler-Stadtteilschule:
https://www.buergerschaft-hh.de/ParlDok/dokument/48616/aula-der-irena-sendler-schule-erhalten.pdf
Antwort des Hamburger Senats vom 16. September 2014 auf die Schriftliche Kleine Anfrage von Dennis Thering: